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214 Route 3.JERUSALEM. Mûrhtân.hundert später siedelten sie nach Rhodus über. Auch ein Frauen-
kloster
war mit der Johanniteransiedlung verbunden gewesen; es
lag östlich vom Johanniterhospiz und führte den Namen St. Maria
die Grosse.
Diesem Kloster und der dazu gehörigen Kirche gehören
die Ruinen an, welche wir heute noch finden. Die Bauten datiren
wohl ebenfalls aus den Jahren 11301140 und hatten ihren Namen
zum Unterschied von der älteren ihnen nördlich gegenüberliegenden
Stiftung erhalten. Die Haupteingangspforte für die Menge schaute
gegen Norden; das Kloster lag hinter der Kirche. Als Saladin im
Jahre 1187 Jerusalem eroberte, kehrte er im Hospitale ein; das
Eigenthum der Johanniter wurde als fromme Stiftung (wakf) der
ʿOmarmoschee übergeben, ein Verhältniss, das noch bis vor wenigen
Jahren zu Recht bestand. Es wurden grossartige Gebäude darauf
errichtet, sowohl Schulen als Klöster; auch eine Herberge liess
man hier fortbestehen, in welcher noch im Anfang des 14. Jahrh.
tausend Personen Unterkommen finden konnten. Aus dieser spätern
Zeit datirt der Name Mûristân (= Hospital). Die Verwaltung der
Stiftung war der Familie el-ʿAlemi übergeben, und das Grundstück
konnte, wie alle frommen Stiftungen dieser Art, erst dann veräus-
sert
werden, wenn das Ganze zu einer völligen Wüstenei geworden
war; daher liess man alle Gebäulichkeiten zerfallen. Der jetzt an
Preussen abgetretene Platz nimmt nur einen Theil des ursprüng-
lichen
Areals ein. Im NW.-Winkel befindet sich eine Moschee Na-
mens
ʿAbd es-Sâmit, gestiftet 1193 von Saladin’s Sohn; das hohe
viereckige Minaret, das dem Glockenthurme der Grabeskirche gegen-
über
liegt, ist im Jahre 1417 erbaut; das Ganze geht rasch dem Ruin
entgegen. Oestlich daneben liegt ein kleines griechisches Kloster
(Gethsemane-Kloster, Pl. 65); hier lag ehemals die Wohnung des
Ordensgrossmeisters. An der Westseite des Areals liegt das Patri-
archenbad
(S. 220), in der SW.-Ecke das griechische Kloster Jo-
hannes
des Täufers
(S. 220). Der übriggebliebene Mittelraum ist
immerhin noch von beträchtlichem Umfang.

Der Ueberrest des Gebäudes heisst heute Dêr Mar Hanna
(Johannes-Kloster). Man klopfe entweder an dem Portal an, oder
wende sich, wenn niemand aufschliessen sollte, an das deutsche
Consulat. Das Eingangsportal ist namentlich von Innen, also von
der Südseite, sehenswerth; es besteht aus einem grossen Rund-
bogen
über zwei kleineren Bogen. Von den letzteren sind nur
noch wenige Reste vorhanden; das Feld über den beiden Bogen
war mit einem Relief geschmückt, das zum grössten Theil heraus-
gefallen
ist; nur wenige Figuren sind noch sichtbar. Die beiden
Rundbogen ruhen einestheils auf einem Mittelpfeiler, anderntheils
auf dem Gesimsband der Seitencolonetten des Portals. Darüber
wölbt sich ein grösserer Bogen, der auf einem neben dem Portal
befindlichen Widerlager ruht. Jetzt ist freilich der untere Theil
des ganzen Portals mit Mauerstücken verbaut. Noch geht aber um
den ganzen Thorbogen eine breite mit Sculpturen geschmückte